Was passiert eigentlich mit unseren Daten bei der App Houseparty?
Dank Houseparty können wir mit unseren Freunden schnell und unkompliziert in Verbindung sein. Sie ist gratis und ist werbefrei. Doch was macht Houseparty mit unsere Informationen, die wir ihnen geben?
Warum wir Houseparty lieben
Du bekommst eine Einladung von ein paar Freunden, dass du dich bei der App anmelden sollst. Denn die App ist meeega cool! Du kannst in den Videochatroom einfach rein- und rausgehen, wann du willst. Da kannst du mit deinen Freunden virtuell chillen und das bequatschen, worauf ihr grade Bock habt. Sei es über den Lehrer lästern, der gerade echt zu viele Hausaufgaben gibt, die Eltern, die gerade wieder nur rumnerven oder den Crush, der ganz unerwartet geschrieben hat. Wenn es auch mal nichts zu reden gibt, kann man einfach paar Spiele spielen. In den Videochatroom können auch Freunde von Freunden vorbeischauen. Wenn du das aber nicht willst, kannst du den Chat einfach auf privat stellen, um ungeladene Gäste auszuschliessen.

Gratis und werbefrei? Klingt perfekt.
Wir haben diese App getestet und uns in die AGBs eingelesen. Denn was direkt auffällt: Die App ist kostenlos und es gibt weder In-App-Käufe noch Werbung. Mit was verdienen die also ihr Geld? Genau, mit unseren Daten. Wenn eine App alles gratis anbietet, solltest du genauer hinschauen. Genau das haben wir gemacht.
Zugriff auf …
Beim Anmelden fällt sofort auf, dass die App alles wissen will. Sie will auf die Telefonkontakte, Facebook und Snapchat zugreifen. Sie sammelt auch persönliche Informationen über uns, wie Name, E-Mailadresse und Telefonnummer und das Geburtsdatum. Was für die App eine Voraussetzung ist, ist der Zugriff auf das Mikrofon und die Kamera. Die GPS-Daten kann man angeben, muss man aber nicht. Genauso wie der Zugang zu den Kontakten. Wenn man ihn aber nicht erteilt, dann wird die App die IP-Adresse, IMEI-Nummer des Gerätes, und unter anderem den Namen, Standort, das Geschlecht und auch die persönlichen Fotos abrufen.
Meine Ideen gehören Houseparty
Houseparty schreibt in den AGBs, dass sie die Gespräche aufzeichnen und den Inhalt der Gespräche für die Vermarktung oder Gestaltung von Produkten oder Dienstleistungen verwenden darf. Wenn man also eine Idee oder Erfindung oder ähnliches über diesen Chat bespricht, hat die App das Recht, diese Idee zu verwenden? Krass? Naja vielleicht meinen die damit eher anderes, aber hilft dann auch nicht.
Houseparty im Datensammel-Fieber!
Beim Abschnitt «Automatic Data Collection» wird nochmals deutlich, was alles rund um die App gesammelt wird. Sie sehen, wo wir sind, welches Gerät wir nutzen und wer unser Internetanbieter ist. Sie schauen auch, auf welcher Internetseiten wir vor und nach dem Gebrauch der App waren, wie lange und wann wir sie besucht haben:

Doch was macht die App mit all den Daten?
Einige Dinge kann man sich denken. Sie brauchen die Informationen für ihre administrativen Arbeiten und auch um Werbung für ihre Produkte und Dienstleistungen zu schalten.
Und dann noch diese Fremden – diese „Dritten„
Aber die Daten können auch an Dritte weitergegeben werden. Also an Produktverkäufer und Dienstleistungsanbieter. Auch mit ihren Geschäftspartnern teilen sie die persönlichen Informationen. Damit verdient die App und ihre Hersteller Geld. Denn auch sie müssen Miete bezahlen, einkaufen und manchmal gehen auch sie auf ein Feierabendbier:

Fazit
Die App Houseparty sammelt also wirklich alles, was gesammelt werden kann. Eigentlich können wir dir diese App datenschutztechnisch überhaupt nicht empfehlen. Aber wir verstehen, dass die App im Moment einfach seinen Reiz hat. Wenn du im Moment nicht auf die App verzichten magst, dann denk wenigstens dran, den Account und die App zu löschen, wenn du sie nicht mehr brauchst und sei offen für datenschutzfreundliche Alternativen.
Keep safe!
Dein zischtig.ch-Team